Das Ostseeheilbad Travemünde
Travemünde war ursprünglich ein kleines Dorf an der Mündung der Trave in die Ostsee. Mehrere Jahrhunderte lebten die Menschen dort von der Fischerei. 1147 legte Graf Adolf II. von Holstein ein Bollwerk gegen die Wikinger an, das 1181 zerstört wurde. Daraufhin baute Adolf II. dann im Jahr 1187 den Turm, der noch heute das Wappen von Travemünde ziert. Den Lübecker Kaufleuten war es aber ein Dorn im Auge, dass ein Holsteiner Graf die Travemündung kontrollierte.
Im Jahre 1320 kaufte Lübeck deshalb den Wachturm für 6.000,- und den ganzen restlichen Ort für etwas mehr als 1.000,- Mark. Hierdurch sicherten die Kaufleute sich die freie Zufahrt zum Lübecker Hafen.
1235 wurde die St. Lorenz Kirche in Travemünde das erste Mal urkundlich erwähnt, sie feierte 1985 ihre 750-Jahr-Feier.
Ende des 18. Jahrhunderts mauserte das Fischerdorf sich immer mehr zum Seebad für reiche Lübecker Kaufleute und die ersten Badekarren tauchten am Strand auf. 1802 wurde Travemünde als dritter deutscher Ort offiziell als Seebad anerkannt. 1803 wurde das Kurhaus erbaut.
Seit 1824 existierten regelmäßige Schiffsverbindungen mit Kopenhagen, Riga und St. Petersburg und der Aufschwung des kleinen Ortes begann. 1833 entstand das berühmte Spiel-Casino, das 1872 geschlossen und erst 1949 wieder geöffnet wurde.
1875 suchte eine schwere Sturmflut das kleine Ostseebad heim. Noch heute sichern viele Anwohner der Vorderreihe direkt an der Trave ihre Hauseingänge mit Sandsäcken, wenn der Wasserpegel steigt.
Traurige Berühmtheit erlangte die Stadt im neuen Jahrtausend durch das „Geisterbad“. Im Jahr 2003 hatte der Lübecker Senat das „Aqua Top“ als einziges Travemünder Schwimmbad geschlossen und dann rund 7 Jahre als Bauruine direkt an der Promenade verfallen lassen.
Link zu: "Die schwerste Fahrt der Priwallfähre Pötenitz"